Reisetipps: Rund um die Bretagne

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Reiseroute:

Rund um die Bretagne auf den Spuren Kommissar Dupins. Start in der Guérande, der Küste nach bis Roskoff, nach Saint Malo, und zum Schluss in die Broceliande zu Merlins Grab. 3600 km ab Zürich

Organisator: Privatreise mit Auto
Datum: 27. Mai bis 8. Juni 2017
Autorin: Travel Book Shop / Barbara Weber
Photos: Marta Casutt

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Gut zu wissen

Allgemein

Die Bretagne ist eine uralte, wunderbare Kulturlandschaft, die für jedes Interesse etwas zu bieten hat. Zerklüftete Küsten, abwechslungsreiche Meerlandschaften, kulinarische Vielfalt, Kulturstätten, eine herzliche Bevölkerung und noch Vieles mehr. Ob Kommissar Dupins, ob Asterix und Obelix, ob König Artus und Merlin – sie alle bereichern eine Bretagne-Reise durch ihre Geschichten. Juni und September sind gute Reisemonate.

Strecke

Ab Zürich bis St. Nazaire und rund um die Küste bis Roskoff nach St. Malo und in die Brocéliande (Nähe Rennes) und zurück sind es rund 3600 Kilometer. Die Strassen sind gut, die Autobahnen in Frankreich nicht ganz billig (ca. 85 Euro 1 Weg) in der Bretagne jedoch ohne Maut.

 

Essen

Generell hat die Bretagne einen guten gastronomischen Standard mit einer vielseitigen Küche. Eine Brasserie mit Austern und eine Crêperie finden man in fast jedem Dorf.

 

Unterkunft

Es gibt genügend Unterkünfte in allen Preisklassen. In der Hochsaison vorsichtshalber reservieren.

 

Die, nach unserer Auffassung, interessantesten Orte sind mit einem markiert.

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1. Tag   Zürich – St-Lyphard (1060 km; ca. 12 Stunden) 

Wir starten früh morgens, fahren an Besançon, Orlean und Nantes vorbei und bei wunderbarem Abendlicht durch die Weiher- und Moorlandschaften des Parc Naturel de Brière nach St-Lyphard.
Übernachtung: Hotel Les Chaumières du Lac; Sympathisches Hotel mit gutem Restaurant, gut gelegen.

2. Tag   Presqu’Île de Guérande

Interessant und kontrastreich ist die Presqu’Île de Guérande, die das Gebiet zwischen der Loire- und der Vilaine-Mündung umfasst. Infolge einer tektonischen Verschiebung hob sich der Meeresboden um 15 Meter und liess die heutigen Sumpfgebiete entstehen. Der vom Meer abgetrennte Ostteil verwandelte sich in das sumpfige Pays Noir (Torfmoor) der Grande Brière. Im Westen entstand das Pays blanc (Salzsümpfe) der Gérande.

Parc Naturel de Brière
Bretagne Es regnet. Frühmorgens, beim Spaziergang durch die Moorlandschaft beobachten wir neugierig Biberratten (auch Nutria oder Sumpfbiber genannt) beim Grasen.
Nutrias stammen ursprünglich aus Südamerika und sind durch Pelzfarmen und Auswilderungen in ganz Mitteleuropa heimisch worden. La Grand Brière“ ist wegen der vielen Sümpfe, Weiher und Kanälen bekannt, in denen eine große Vielfalt von Tieren beheimatet ist. Wander- oder Velotouren und Bootsfahrten durch das zweitgrößte Moorgebiet in Frankreich sind die beste Gelegenheit, sich von der Schönheit dieser Landschaft zu überzeugen.
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Village de Kerhinet – ein Art Freilichtmuseum. Bretagne Ein idyllisches kleines Dorf mit schilfgedeckten Häusern, wie es sie in der La Brière auch heute noch gibt. Das kleine Hotel des Ortes ist zurzeit leider geschlossen, es wäre wunderbar hier zu übernachten. Eine ausgeschilderte Rundwanderung, gibt einen guten Einblick in die Pflanzenwelt des Parkes.

 

 

 

 

Bretagne

Wir umrunden die La Brière bis zur Ile de Fédrun und weiter in den Süden nach Guérande, deren hübsche, mauerumgürtete Altstadt zum Flanieren und Schoppen einlädt.
Die einstige Hauptstand des Pays blanc verdankte über Jahrhunderte hinweg ihren Wohlstand den Salzfeldern der Umgebung. Entsprechend zahlreich sind die Salzprodukte, die überall angeboten werden.

 

 

 

Bretagne

Die Salzfelder der Guérande
Die Sumpflandschaft südwestlich von Guérande wurde von Menschenhand in ein überdimensionales, 17 000 Hektar grosses Schachbrett verwandelt. Seit 1000 Jahren arbeiten hier mit einem ausgeklügelten System zur Salzgewinnung die Paludiers und ihre Familien. Besonders gut sind die Felder bei einem Spaziergang oder vom Glockenturm von Batz sur mer zu sehen. Die alte Salzbauerngemeinde hat ein ausgezeichnetes, modernes Salzmuseum , dessen Besuch sich unbedingt lohnt.
Anschliessend geniessen wir ein Glas Wein an der hübsch gestalteten Flaniermeile am Hafen von Le Croisic. Eine kleine Landstrasse führt direkt durch die Salzfelder nach Piriac sur mer .

Bretagne

Die Stimmung und das Licht bei unserem Abendspaziergang in die Felder sind umwerfend und auch Piriac sur mer ist es. Keine Ahnung, wie es die Einwohner schaffen, ihr schmuckes Städtchen vom Touristenrummel frei zu halten. Es ist zwar Sonntagabend, aber die Ruhe und Beschaulichkeit sind kaum zu glauben. Alt Piriac ist von engen Gassen durchzogen und liegt direkt am Meer.
Abendessen:  Brasserie La Vigie am Hafen. Grosszügige Portionen. Das Sauerkraut mit Meerfrüchten hat uns ausgezeichnet geschmeckt.
Übernachtung: Hotel Les Chaumières du Lac

 

3. Tag St. Lypard – Vannes – Carnac - Névez

Bretagne

Wieder ein ziemlich ehrgeiziges Programm, das uns durch mehrere Kulturepochen führen wird. Wir beginnen mit Vannes . Mächtige Stadtmauern, eine Altstadt mit schönen Fachwerkhäusern und einer gewaltigen Kathedrale dominieren die Stadt.
Als Julius Cäsar vor 2000 Jahren die Bretagne eroberte, war es der Stamm der Veneter, der ihm den heftigsten Widerstand entgegensetzte. Sie gaben der Stadt den Namen. 851 gründet Erispoe das Königreich Bretagne mit Vannes als Hauptstadt. 800 Jahre später – Ironie des Schicksals - wird die Übergabe der Bretagne an die französische Krone von den Landständen in Vannes bestätigt.  

Das kulturelle Vermächtnis der Bretagne geht nicht nur bis zu den Römern und den keltischen Stämmen zurück, sondern noch einige Jahrtausende weiter. Davon zeugen die Megalith-Reihen von Carnac . Bretagne Sie zählen zu den Mysterien der frühen Menschheitsgeschichte und sind weltweit einzigartig. Ihre Entstehungszeit wird auf 5000 bis 3000 Jahre vor Chr. geschätzt.
Die Steinreihen bilden die Gruppen von Kerlescan, Le Menec und Kermario. Die Reihen sind über drei Kilometer lang und enthielten ursprünglich über 3000 Steine. Das ursprüngliche Ausmass betrug vermutlich 8 km. Ein Petit Train führt durch alle drei Gruppen und an die Küste hinunter. Eine lohnenswerte Fahrt mit vielen Informationen.
Das Musée de Préhistoire in Carnac hat nach eigener Aussage, die weltweit reichste Sammlung megalithischer Artefakte und ist eine lohnenswerte Vorbereitung auf den Besuch der Steinfelder. (Über Mittag geschlossen).
Obwohl es regnet und kalt ist, verbringen wir den ganzen Nachmittag in Carnac, spazieren um die Megalithfelder, fasziniert von der Grösse und dem unglaublichen Aufwand der hier vor Jahrtausenden betrieben wurde. Wozu wohl? Es muss etwas Grosses, Überwältigens gewesen sein, vielleicht aber auch eine geduldige Arbeit über Jahrtausende.

Bretagne

Da die Tage so herrlich lang sind und das Wetter etwas aufhellt, beschliessen wir spontan nach Quiberon zu fahren um das kleine Stück Côte Sauvage entlang der schmalen Landzunge kennen zu lernen. Die Halbinsel ist eines der beliebtesten Feriengebiete der Bretagne und entsprechend touristisch. Quiberon hat uns nicht gefallen aber die Cote Sauvage ist malerisch mit ihren steilen Klippen und kargen Landschaften. 

Névez. Gegen Abend treffen wir im Hotel Ar Men Du, einem der Lieblingsorte von Kommissar Dupins ein. Wir sind überwältigt von der Lage auf einer Anhöhe direkt am Meer. Ganz weit draussen ist der «Ar men Du», der schwarze Stein, wie ein kleines, schwarzes Segel im Meer zu sehen.
Übernachtung und Abendessen: Hotel Ar Men Du . Das Hotel hat ein kleines Gourmet-Restaurant mit 1 Michelin-Stern, in dem man ausgezeichnet, und in sehr gepflegtem Rahmen, speist. Unbedingt reservieren. Die Zimmer sind schön, allerdings auf zwei Etagen. Schlafzimmer und Badezimmer sind über eine schmale Wendeltreppe miteinander verbunden. Keine ideale Konstruktion, die wegen des sehr steilen Daches aber wohl unvermeidlich ist. Der grandiose Blick aus dem Fenster entschädigt dafür.

4. Tag   Nénez – Port Manec’h - Wanderung entlang der Küste

Wie nicht anders zu erwarten, sind die Zutaten des Morgen-Buffets exzellent und wir verspeisen ein ausgiebiges Frühstück in schönster Lage. Die Sonne scheint und wir geniessen die Wanderung entlang der Küste ins kleine Städtchen Port Manec’h. Wir kehren in einem der kleinen Hotels ein und plaudern etwas mit dem Wirt: Im Juli und August ist hier kein Bett frei, von Oktober bis Mai haben die meisten geschlossen.

Bretagne

Hin und zurück sind es ca. 10 km. Das stetige rauf und runter ist jedoch nicht zu unterschätzen. Der Pfad führt über Klippen hinunter zu Stränden und wieder hoch. Wir sind froh über unsere Wanderschuhe. Der Weg ist gut ausgeschildert, die Landschaft einfach wunderbar und die Vegetation am Wegrand interessant und vielfältig. In jeder Hinsicht zu empfehlen.
Einige Mutige sehen wir beim Schwimmen im Meer, bei geschätzten 15 Grad! Das müssen Bretonen sein. Uns genügt das Flanieren am Strand. Den Rest des Tages faulenzen wir und geniessen nochmals ein exzellentes Essen im Ar Men Du.
Übernachtung und Abendessen: Hotel Ar Men Du.

5. Tag   Concarneau – Markt in Trégunc - Port-Aven

Bretagne

Ein Besuch der Polizeistation von Concarneau, dem Hauptquartier von Kommissar Dupin, gehört natürlich unbedingt dazu. Auf dem Weg dorthin decken wir uns in Trégunc mit allem Nötigen für unser Pick-Nick ein. Es ist ein typisches, freundliches Städtchen mit einem hübschen Markt rund um die Kirche. Ein Genuss und eine Freude auf diesen Märkten, mit ihren vielen guten Produkten, einzukaufen.
Concarneau . Die Polizeistation ist ausgeschildert und leicht zu finden. Wir machen ein Erinnerungs-Foto und spazieren dann zur Altstadt.

 

Bretagne

Gleich einer schwimmenden Festung liegt die völlig ummauerte Ville Close im Becken des Fischerhafens. Wir sind überrascht wie malerisch schön die kleine Altstadt ist, flanieren durch die Gassen und lassen unseren Blick von der Festungsmauer über den grosszügigen Hafen schweifen.  Concarneau war eine der wichtigsten bretonischen Festungen des Mittelalters, entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einem ordinären Bild 1475Sardinenhafen und rutsche, als 1905 die Sardinenschwärme plötzlich ausblieben, in eine schwere Krise. Heute gehört Concarneau zu den grossen Fischereihäfen Frankreichs.

 

Bretagne

Auf dem Weg nach Pont-Aven suchen wir uns ein lauschiges Plätzchen fürs Mittagessen. Es gibt in der Bretagne sehr viele hübsche Picknickplätze. Viele davon mit Tischen und Bänken unter schattigen Bäumen.

Pont-Aven
Das berühmte Malerstädtchen, am Aven malerisch gelegen. Seit 1860 zog es vor allem englische Maler an, 10 Jahre später logierte eine Gruppe amerikanischer Maler hier und sorgte für weitere Aufmerksamkeit. 1885 schrieb ein Journalist, dass man in Pont Aven «keinen Schritt mehr tun könne ohne auf eine Farbtube oder den Abfall von Paletten zu treten».
Gauguin und weitere namhafte Künstler wohnten hier. Sie alle schwärmten vom unvergleichlichen Licht dieser Gegend. Das Museum wurde kürzlich total renoviert und ist sehr empfehlenswert. Es bieten einen guten Überblick über die Künstler und deren Schaffen.

Bretagne

Im Mittelalter hiess es: «Pont-Aven, die Stadt die 14 Mühlen und 15 Häuser hat!» Von den Mühlen sind nicht mehr viele übrig, aber ein Spaziergang dem Aven entlang durch den berühmten Bois d'amour ist sehr empfehlenswert. Es ist ein Wald der Stille und bestens geeignet nach dem intensiven Informationsprogramm des Museums wieder einen freien Kopf zu kriegen. Wer jedoch noch immer nicht genug von Kunst hat, kann an den fast 80 Galerien entlang durchs Städtchen flanieren.

 

 

Bretagne Abendessen: Moulin de Rosmadec , ein Tipp von Kommissar Dupin, mitten im Dorf sehr malerisch gelegen und mit erlesener Speisekarte. Sicher das beste Lokal vor Ort. Unbedingt reservieren.

Bei unserer Rückkehr nach Nénez haben wir es dann gesehen, dieses wunderbare Abendlicht, dass den Farben eine unglaubliche Intensität gibt und unsere ganze Rückfahrt durch Wälder und Felder verzaubert hat.
Übernachtung: Hotel Ar Men Du

 

 

6. Tag Nénez – Pointe du Raz – Roscoff

Wir verlassen das Ar Men Du nur ungerne und fahren auf der Schnellstrasse um Quimper, erhaschen einen Blick auf die schönen, grosszügigen Allen entlang der Flusses und gelangen auf die Halbinsel Sizun und ganz vorn zur Pointe du Raz die «Pointe des Pointes « ist ein Touristenmagnet und leider in der Saison total überlaufen.

Bretagne

Immerhin sind die Souvenirläden und Crèperien in sicherer Distanz zum Kap. Den letzten Kilometer kann man zu Fuss durch schöne Heidelandschaft gehen oder den kostenlosen Shuttle-Bus benützen. Sturm wäre das ideale Wetter für einen Besuch hier. Aber auch bei Schönwetter donnert das Meer wild an die hohen Felsen und ist die Aussicht auf die Île de Sein, die Baie des Trépasses und die wilden Strömungen grandios.
Einige Kilometer von der Pointe du Raz ist das Reserve naturel de Goulien ein Vogelreservat in unverfälschter Natur. Die Felsen sind nicht ganz so spektakulär wie vorn am Kap, aber hier ist es einsam und gefällt uns deutlich besser. Schwärme von Kormoranen, verschiedene Mövenarten, Kohlrabe und Wanderfalke haben hier ein Schutzgebiet erhalten und lassen sich während der Brutzeit von Mitte April bis Mitte Juni gut beobachten.
Die Sicht reicht über die Bucht von Douarnenez bis zur Pointe du Chèvre auf der gegenüberliegenden Seite.
Unser heutiges Ziel ist Roscoff im Norden der Bretagne.

Übernachtung: Hotel aux Tamaris. Ein kleines, sympathisches *** Hotel, gut geführt und sehr sauber. Es ist uns sofort wohl. Die Lage direkt am Meer erlaubt einen schönen Blick auf die Ile de Batz. Zudem ist es fast unglaublich ruhig, was für grosse Teile von Roscoff gilt.
Abendessen: Restaurant La Moule au Pot. Einfaches, kleines Restaurant, 100 Meter vom Hotel, mit guten Moules – es sollen die Besten der Stadt sein.
 

7. Tag  Wanderung rund um Roscoff – Botanischer Garten

Roscoff ist bekannt als Fährhafen für die grossen Autofähren nach England und Irland. Der moderne Fährhafen ist jedoch ausserhalb des alten Städtchens und stört das idyllische Bild der kleinen Altstadt mit ein paar Zeilen stolzer Bürgerhäuser rund um die Kathedrale nicht. Früher galt die Stadt als besonders gefürchtetes Piratennest. Immerhin waren es Freibeuter, die die Kathedrale gestiftet haben. Ihr Kirchturm ist einer der schönsten in der ganzen Bretagne.

Bretagne

Im 19. Jahrhundert - Piraten gab es keine mehr – war Roscoff arm und wohl eher düster. Die Gemüsehändler der Stadt reisten monatelang in England herum um ihr Gemüse, vor allem Zwiebeln loszuschlagen.
Auf unserer Wanderung rund um Roscoff kommen wir jedoch nicht nur an Zwiebelfeldern, sondern auch an Artischockenfeldern vorbei. Es ist sehr ländlich rund um Roscoff.  Häuser und Gärten erinnern an England. Wir wandern durch Feld und Wald und an die Küste, wo wir Muscheln suchen und einem Bretonen zuschauen, der grosse Spinnenkrabben vom Boot in einen Kübel umfüllt und sie uns stolz zeigt.

Bretagne

Die rund 12 km lange Wanderung ist ausgeschildert, ein Plan ist im Touristenbüro erhältlich. Schon fast am Ende der Wanderung liegt der «Jardin exotique et botanique». Ein sorgfältig gepflegter Garten mit Pflanzen vor allem aus Australien und tropischen Gebieten, die im milden Klima des Golfstromes gut gedeihen.
Die Wanderung führt weiter durch den modernen Fährhafen im welchen wir eine der mächtigen «Brittany Ferries» bewundern. Ganz am Schluss anfangs Hafenprommenade mit Park, steht malerisch auf einem Felsen ein kleines Kirchlein, in welchem für die Fischer in stürmischer See gebetet wurde.
Mittagessen: L’Ecume des Jours am Quai d’Auxerre. Gepflegte, gute Küche, kleine Terrasse mit schönem Blick auf die Bucht und die Ile de Batz
Übernachtung: Hotel aux Tamaris, Roscoff.

8. Tag  Roscoff - côte de Granit rose - St. Uzec - Parc de Radom - Ploumanac’h - Carantec

Die Cote de granit rose ist eine Region, in der man sich gut ein paar Tage aufhalten könnte. Sie gehört wegen der wilden Küste mit ihren bizarren Granitfelsen, den vorgelagerten «Sept iles»   und vielen Sehenswürdigkeiten zu den Höhepunkten einer Bretagne-Reise.
Wanderung rund um Trébeuren. Auf den rund 9 km hat es einige schöne Passagen, sie führt jedoch grossenteils durch Wohnquartiere. Was auf dem Plan so schön grün eingezeichnet ist, war einmal. Die Dolmen stehen in Privatgärten und sind wenig spektakulär. Wir haben etwas abgekürzt und uns auf die Suche nach dem Menhir von St-Uzec gemacht.
Er ist nicht ganz einfach zu finden und steht einsam in wunderschöner Waldlandschaft. Bretagne Der riesige Menhir de St-Uzec ist eines der bemerkenswertesten Zeugnisse der Christianisierung in der Bretagne. Wo andernorts Zeugnisse früherer Religionen zerstört wurden, nahm sich 1674, auf Geheiss des Bischofs, ein Steinmetz der Sache an. Er schlug ein Kreuz in die Spitze des Menhirs und verzierte die Front mit christlichen Reliefs. Entstanden ist ein Kulturdenkmal von magischer Ausstrahlung.

Bild 1560Das Dorf von Asterix und Obelix, der Nachbau eines gallischen Dorfes, besuchen wir unseren Enkeln zu liebe. Für Kinder bietet das Dorf originelle Spiele, einen Weiher zum Bootsfahren und viel Interessantes über das Dorfleben in gallischer Zeit. Mit Kindern super. Es steht bei Pleumeur-Bodou - im Parc de radom und teilt das grosszügige Heideland mit zwei weiteren Attraktionen: Pleumeur-Bodou ist Frankreichs Ohr ins Weltall. Eine riesige, weisse Kugel mit einem Durchmesser von 64 Metern erhebt sich über der Landschaft. 1962 fand hier die erste interkontinentale Fernsehübertragung via Satellit statt. Seither ist Pleumeur Frankreichs Zentralstation für Satellitenübertragungen.
Nur einige hundert Meter entfernt steht ein Planetarium, in dessen Hemisphärensaal 14 ständig wechselnde Programme gezeigt werden.

Bretagne

Der Höhepunkt des Tages sollte eigentlich der rund 3.5 km lange Sentier des Douaniers von Plumanac’h nach Perros-Guirec mit seinen gewaltigen rosa Felsen aus Granit werden. Nicht jedoch an Pfingsten! Eine unglaubliche Menge von Menschen drängten sich auf dem Pfad und schmälerten das Erlebnis nachhaltig. Doch selbst dann, die Felsformationen sind gewaltig und der Pfad wunderschön in der Heidelandschaft gelegen. Das Touristenstädtchen Ploumanac’h ist an solchen Tagen aber unbedingt zu meiden.

Da wir von Ploumanac’h förmlich fliehen, haben wir mehr Zeit für Carantec und seine grosszügige Bucht mit den Inseln und dem Chateau du Taureau, einer Inselfestung, die malerisch im Mündungsgebiet liegt und die Einfahrt nach Morlaix sicherte.

Den idealen Blick auf die Bucht hat man vom Chaise de Curé an der Nordspitze von Carantec. Die geographischen Voraussetzungen von Carantec sind so ideal, das die Besiedlungszone mit ihren Ferienhäuschen leider den grössten Teil der Halbinsel erobert hat.
Abendessen: La Cambuse direkt an der Plage du Port. Gut und günstig.
Übernachtung: Hotel aux Tamaris, Roscoff.

 

9. Tag  Roskoff - Morlaix – Calvair-Tour – Bernanenez

Ausflüge von Roscoff aus, führen meistens durch Morlaix, dessen Altstadt tief im Tal liegt. Ein gewaltiges Eisenbahn-Viadukt überspannt die Stadt. Der Hafen von Morlaix war über Jahrhunderte einer der sichersten in der Bretagne. Der Wohlstand ist den mächtigen Bürgerhäusern anzusehen.

Bretagne

Wir bummeln durch die Altstadt und geniessen im exklusiven Salon du thé Martin Patissier endlich die berühmteste aller bretonische Süssspeisen, nämlich
«Kouign Amann» .  Sie besteht aus einem groben Butter und Zucker hergestellt wird. Während des langsamen Backens durchdringen Butter und Zucker die einzelnen Teigschichten und geben ihnen eine zart schmelzende Textur – ein Hochgenuss! (das Café ist direkt beim Start des Touristen-Bähnleins).

 

 

Bretagne

Dergestalt gestärkt, fühlen wir uns der Calvaire – Tour  gewachsen. Es ist Sonntag und der Besuch verschiedener Kirchen passt. Die umfriedeten Pfarrbezirke sind wegen ihren verschwenderisch-kunstvollen Eingangspforten und den Calvaires (sakrales Monumente, die die Passion Christi darstellen), berühmt geworden. Die Umfriedung von Kirchen und die Aufrichtung von Calvaires (Kalvarienberg) entstand in der Gegenreformation, um den Glauben der zweifelnden Gläubigen zu stärken. Die Anlagen sind einzigartig, von Dorf zu Dorf jedoch für Laien nicht sehr verschieden. Wir haben Lampaul-Guimiliau, St. Thégonnec und Guimiliau besucht. Alle drei konkurrenzieren seit Jahrhunderten um den schönsten Bezirk.

 

 

 

 

 

 

 

 

Bretagne

Einen grossen Zeitsprung zurück ins Neolithikum müssen wir beim Besuch des Cairn von Barnenez bei Térénez bewältigen. Auch dies ein Sakralbau und das wohl gewaltigste steinzeitliche Mausoleum Europas. Der Zeitsprung fällt uns leicht. Der Cairn strahlt eine majestätische Würde und zeitlose Ruhe aus, hoch gelegen über der Bucht dominiert das Grabmal die Umgebung. Der mit 75 Meter Länge mächtige Cairn mit 12 Grabkammern, ist eingezäunt und nur noch von aussen zu besichtigen, was sich aber schon der Umgebung wegen lohnt. Museum und Zutritt über Mittag geschlossen.
Bei unserer Rückkehr finden wir Roscoff überflutet von Touristen, jedoch nur für ein paar Stunden, dann ist der Feiertags-Spuk vorüber und die wunderbare Ruhe kehrt zurück.
Übernachtung: Hotel aux Tamaris, Roscoff.
Abendessen: Brasserie Le surcouf; im Zentrum, für Meerfrüchte sehr zu empfehlen aber rammelvoll. Unbedingt reservieren.

10. Tag Roscoff – Wanderung am Cap d’Erquy -  Saint-Malo

Die Bucht von Erquy mit dem Cap d’Erquy und dem Cap Fréhel zählt mit den 70 Meter hohen Klippen und den unberührten Stränden zu den schönsten Gegenden der Bretagne und ist ein ideales Wandergebiet. Obwohl windig und regnerisch haben wir die Rundwanderung ums Cap d’Erquy sehr genossen. (Rund 7 km, etwa 2 Stunden).

Bretagne

Am wunderbar sauberen und einsamen Strand von Lurtuais finden Sie Jakobsmuscheln. Die Landschaft ist mit einer einzigartigen Heide- und Torfmoorvegetation überzogen.
Erquy ist im Gegensatz zu seiner Umgebung nichts Besonderes, aber aus der Bucht kommen 50% aller französischen Jakobsmuscheln, jährlich rund 2300 Tonnen.
Mittagessen: In einem der Restaurant an der rue du Port am Plage du Centre (Ausgangspunkt der Wanderung zum Cap) Wir haben natürlich Jakobsmuscheln gegessen.

 

 

Bretagne

Saint-Malo die trutzige, ehemalige Korsarenfestung mit ihren imposanten Stadtmauern ist schon von Weitem eindrücklich. Als wir in die Altstadt hineinfahren wollten, (intra muros) war die Strasse gesperrt und wir ziemlich ratlos. Das GPS hat kompromisslos auf dieser Zufahrt bestanden. Merke: Die Zufahrt ist eine Zugbrücke, die immer wieder hochgefahren wird um Schiffe durchzulassen. Einfach warten. Es dauert ungefähr 15 Minuten bis sich die Bücke wieder senkt und die Strasse freigibt.
Übernachtung: Hotel Elisabeth; im verwinkelten Teil der Ville close. Gut gelegen, grosszügige Zimmer. Garagenplatz im Hotel mieten oder vor den Stadtmauern den öffentlichen, kostenpflichtigen Parkplatz benützen.
Abendessen:  Breizh Café – rue de l’orme. Eine tolle, asiatisch inspirierte Crêperie mit bester Qualität, originellen Gerichten und wunderbar serviert.

 

11. Ta Saint-Malo – Mont St. Michel

Wir beginnen den Tag mit einem Stadtmauerrundgang . Die teilweise aus dem 12. Jahrhundert stammenden Wehrmauern der Ville close von Saint Malo blieben während der Bombenangriffe im 2. Weltkrieg grösstenteils verschont, die Stadt dagegen wurde in Schutt und Asche gelegt, aber wieder vollständig aufgebaut. Sie präsentiert sich heute als schönes Stadtensemble mit mächtigen Reederhäusern, mit verwinkelten Gassen, vielen Restaurants und unzähligen Piraten-Accessoires.

Bretagne

Die Mauern sind so mächtig, dass sie mit einem Auto befahren werden können. Jahrhunderte lang galten die Malouins als die wagemutigsten Seefahrer, die Stadt als uneinnehmbar und unermesslich reich. Die Rundsicht ist fantastisch und eine Bronzestatue zeigt uns den berühmtesten aller bretonischen Korsaren: Robert Surcouf.

 

 

 

 

Bretagne

Die Fahrt nach dem Mont-Saint Michel (53 Kilometer) führt der Küste entlang an langen Stränden vorbei, die zu einem schönen Spaziergang einladen. Sie gehen dort auf Muschelschalen nicht auf Sand!

 

 

 

 

 

Bretagne

Der Besuch des heiligen Berges ist einer der Höhepunkte unserer Reise und zugleich das Schlussbouquet bevor es wieder Richtung Schweiz geht.
Seit über tausend Jahren strömen die Menschen zum Mont Staint Michel – um dem Erzengel Michael ihre Aufwartung zu machen. Auf einem etwa 75 Meter hohen natürlichen Granitblock, der sich mitten in einer endlosen, flachen Meerlandschaft erhebt, erbauten romanische und gotische Baumeister einen einzigartigen Kloster- und Burgkomplex. Eine architektonische Meisterleistung die auch heute noch grosse Bewunderung auslöst.
Der Mont Saint Michel ist eine sportliche Angelegenheit: Nachdem man sich durch den touristischen Rummel des Unterdorfes gekämpft hat, beginnt der steile Aufstieg. Doch die Anstrengung, den Berg bis zur Klosterkirche auf der Spitze zu erklimmen, lohnt sich unbedingt. Im schlichten, lichtdurchfluteten, sakralen Raum des Kirchenschiffes findet jeder Glaube und jede Philosophie eine Resonanz. (Rundgang mit Audio-Guide machen).

Seit der Mont St. Michel 2005 ins UNESCO-Welterbe aufgenommen wurde, sind der Damm und die Parkplätze aus dem 19. Jahrhundert abgerissen worden. Heute steht der Berg bei Flut wieder majestätisch im Wasser. Er ist nur noch mit dem Pendelbus oder zu Fuss über eine lange Passerelle erreichbar.
Abendessen: La table d’Henri; etwas ausserhalb der Stadtmauern von Saint Malo, am langen Strand mit tollem Meerblick. Reservieren und einen Fensterplatz verlangen. Gepflegtes Ambiente, gute Küche;
Übernachtung: Hotel Elisabeth St. Malo

 

12. Tag   Von Saint Malo in die Wälder der Brocéliande bei Rennes

Was wären die Legenden der Bretagne ohne die Artussage! Die Wälder der Brocéliande sind Schauplatz dieses magischen Geschehens. Unter seinem damals unendlichen Blätterdach bestrickte Viviane den verliebten Merlin, Artus und seine Ritter der Tafelrunde kämpften gegen das Böse und die Fee Morgan lockte ihre Liebhaber auf Nimmerwiedersehen ins Tal ohne Wiederkehr.
Die Wirklichkeit ist eher ernüchternd. Noch gibt es diesen magischen Wald mit hüfthohem Farn, Eichen, Buchen, Kastanien, Torfmooren und Heide. Doch der Wald hat durch Rodung und Stürme an vielen Stellen stark gelitten. Aufgeforstet wird mit rasch wachsenden Tannen die dem Wald einen völlig anderen Charakter geben. Die Artussage wird schamlos verkitscht und vermarktet. Bei falschen Erwartungen kommt da etwas Enttäuschung auf.

Bretagne

Das Städtchen Paimpont ist ein guter Ausgangspunkt um die Brocéliande zu erkunden. Im Informationsbüro gibt es Unterlagen zum Circuit de Brocéliande und Wandervorschläge zu den berühmten Orten. Wir haben uns die Wanderung zum Grab Merlins ausgesucht und wurden nicht enttäuscht. Der ca. 4 Kilometer lange Rundweg durch lichte Wälder entlang von Feldern und Weihern mit dieser leisten Resonanz magischer Zeiten, hat durchaus ihren Zauber. Den spüren nicht nur wir. Das Grab Merlins ist mit frischen Blumen geschmückt.
Übernachtung und Abendessen: Hotel Relais de Brocéliande in Paimpont; Grosszügiges Doppelzimmer; Gepflegtes Abendessen.

13. Tag Paimpont – Zürich (1100 Km)

Wir entfliehen den Wolken und dem kalten Wind und fahren der Sonne entgegen. Der Verkehr ist mässig und 12 Stunden später sind wir wohlbehalten zu Hause.
Schön, abwechslungsreich und in jeder Hinsicht bereichernd war es, die Bretagne kennen zu lernen. Wir würden sofort wieder gehen.

 



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